Die Gefahren der gehirnfressenden Amöbe Naegleria fowleri bei Reisen mit Hund in gefährdete Gebiete
Reisen mit Hunden bieten viele Freuden, bergen aber auch Risiken. Eine ernstzunehmende Gefahr ist die Infektion durch die gehirnfressende Amöbe Naegleria fowleri, die in warmen Süßwassergebieten vorkommt.
Diese Amöbe kann sowohl Menschen als auch Tiere betreffen und führt zu einer oft tödlichen Gehirnentzündung, der primären Amöben-Meningoenzephalitis (PAM).
Was ist Naegleria fowleri?
Naegleria fowleri ist eine thermophile Amöbe, die in warmen Süßwasserquellen wie Seen, Flüssen und heißen Quellen vorkommt. Sie dringt durch die Nase in den Körper ein und wandert entlang des Riechnervs ins Gehirn, wo sie schwere Schäden verursacht.
Hauptverbreitungsgebiete von Naegleria fowleri
Naegleria Fowleri ist hauptsächlich in warmen Klimazonen verbreitet, insbesondere in:
- Südliche Bundesstaaten der USA: Texas, Florida
- Australien
- Andere tropische und subtropische Regionen
Verbreitung von Naegleria fowleri in Europa
Neben den Hauptverbreitungsgebieten wurde Naegleria Fowleri in seltenen Fällen auch schon in europäischen Ländern nachgewiesen, darunter:
- Spanien
- Italien
- Großbritannien
- Tschechien
- Frankreich
Informationen hierüber sind leider schwer zu finden und teilweise auch ungenau bzw. widersprüchlich.
Übertragungswege und Risiko für Hunde
Hunde, die in warmen Gewässern schwimmen oder schnüffeln, könnten ebenfalls infiziert werden. Die Amöbe gelangt durch die Nase in den Körper des Hundes und verursacht ähnlich wie beim Menschen eine tödliche Infektion des Gehirns.
Klimawandel und Wetterextreme
Der Klimawandel trägt zur Verbreitung von Naegleria fowleri bei. Wetterextreme wie Überschwemmungen und Dürren verändern die Wasserbedingungen und können das Wachstum der Amöbe begünstigen.
Höhere Wassertemperaturen und stehende Gewässer nach Überschwemmungen sind besonders problematisch und machen eine verstärkte Verbreitung in Europa durchaus wahrscheinlicher.
Fortschritte bei der Bekämpfung
Eine interessante Entwicklung in der Bekämpfung von Naegleria fowleri betrifft die Nutzung von Riesenviren. Wissenschaftler haben in Klosterneuburg entdeckt, dass Riesenviren möglicherweise bei der Bekämpfung dieses Parasiten helfen können.
Diese Viren haben sich als effektiv erwiesen, um Parasiten wie Naegleria Fowleri zu bekämpfen.
Mehr Informationen dazu finden Sie in dem Artikel „In Klosterneuburg entdeckte Riesenviren können tödliche Parasiten bekämpfen“ von „Die Presse“
Präventionsmaßnahmen
- Vermeiden Sie warme, stehende Gewässer: Insbesondere in den Sommermonaten sollten Sie solche Gebiete meiden.
- Sichere Schwimmorte wählen: Nutzen Sie nur Gewässer die auch von Einheimischen als sicher eingestuft werden.
- Regelmäßige Gesundheitschecks: Suchen Sie den Tierarzt auf, besonders nach Reisen in gefährdete Gebiete.
Symptome und Behandlung von Naegleria fowleri bei Hunden
Symptome bei infizierten Hunden können Verhaltensänderungen, Desorientierung und Krampfanfälle umfassen. Aufgrund der schnellen Progression und Seltenheit der Infektion ist die Behandlung schwierig und oft nicht erfolgreich.
Die Infektion durch Naegleria fowleri stellt eine seltene, aber ernsthafte Gefahr für Hunde dar. Durch gezielte Vorsichtsmaßnahmen und ein Bewusstsein für die Risiken können Hundebesitzer das Infektionsrisiko minimieren und weiterhin unbeschwerte Outdoor-Aktivitäten genießen.