Hunde, Wild und Jäger

Der Konflikt zwischen Haustieren, deren Besitzern, dem jagen von Wild und den Jägern bei freilaufenden Hunden ohne Leine.

Ein Thema bei dem ich mich zur Abwechslung einmal kurzhalten kann.

Auf Haustiere wird nicht geschossen. Punkt. Man fängt sie auch nicht und erschießt sie noch in der Falle. Es gibt halt leider Menschen, die geistig wohl nicht ganz auf der Höhe sind und irgendwelche unterdrückten Unzulänglichkeiten in einem krankhaften bis hin zu gefährlichen Verhalten (selbst gegenüber Menschen) zu kompensieren versuchen. Ein facettenreiches Thema mit teils wirklich abartigen Auswüchsen.

Das heißt allerdings nicht, dass ich per se gegen die Jagd bin. Ganz und gar nicht. Auch habe ich großartige Jäger kennenlernen dürfen, „richtige“ Jäger, die nicht aus Jux und Tollerei auf Tiere schießen oder zur Trophäenjagd. Auch als „gesellschaftliches“ Event kann ich dem nichts abgewinnen. Hier passiert schon ein Umdenken und Verbandsmeister mahnen schon vermehrt bei Events eine korrekte und anständige Jagd ein, wie ich z.B. in der Steiermark miterleben durfte.

Allerdings gibt es auch keine Rechtfertigung, wenn Hunde Wildtiere bis zum Tode hetzen und womöglich noch reißen. Hundehalterinnen und Hundehalter, die so etwas „aktiv“ zulassen, gar Spaß daran haben oder es sogar forcieren gehören natürlich zur Rechenschaft gezogen. Da sind Jägerinnen und Jäger absolut zu verstehen. Und ich spreche von richtigem Hetzen, nicht das ein Hund mal eine Schar Krähen vertreibt, die er ohnedies nicht erwischen wird.

Nur kann der Jäger halt schlecht wissen, ob das Tier jemanden unbeabsichtigt ausgekommen ist, sich von der Hundeleine gerissen hat oder eben ein Dummkopf die Halterin oder der Halter war. Wild töten und verspeisen wir, Haustiere aber nicht, zumindest nicht in unseren Breitengraden. Deshalb muss der Gesetzgeber das Töten von Haustieren durch Jäger verbieten bzw. diesen „Professionisten“ auch schärfere Strafen aufbrummen bei solchen Vorfällen. Ich bin der Meinung, dass dies im Österr. Tierschutzgesetz ohnedies geregelt ist, denn das Töten von Haustieren entspricht wohl kaum der „Ausübung der Jagd“, welche eine Ausnahme vom TSchG bildet. In der Regel werden Haustiere einfach „entwischen“ oder davonlaufen und es gibt keine Rechtfertigung hier jemanden emotionalen Schaden zuzufügen, weil er aus „Wut und Ärger“ auf ein Haustier schießt.

Solange ich mich nicht als Veganer bezeichne, kann ich gegen die Jagd nichts haben. Ich persönlich ziehe sie dem Tod im Schlachthaus vor, aber das ist ein anderes Thema. Jedoch sollte sich jeder Haustierbesitzer mal Gedanken darüber machen, woher denn das Futter für sein geliebtes Tier kommt, bevor er über JägerInnen generell ein schlechtes Wort verliert. Wir müssen alle aufpassen, nicht generell über den Kamm zu scheren. Im Schlachthaus wird nicht zu Tode gekuschelt.

Und wenn all diese Argumente nicht reichen, so ist klar, dass Haustiere mehr Jobs und Wirtschaftsleistung schaffen, als durch gelegentliche „Unfälle“ mit Wildtieren Schaden entsteht.

Wichtig ist, beide Seiten zu hören, Bereitschaft zum Zuhören und Verstehen zu zeigen. In Naherholungsgebieten sehe ich es mit der Jagd halt dann tatsächlich nur noch problematisch. Der Tierschutz, auch im Rahmen von Tötungen z.B. durch Jagd, hat jedenfalls absoluten und unbedingten Vorrang zu genießen, sonst kann es keinen annähernden Konsens geben. Hier muss schon bei Ausbildung und Kontrolle darauf geachtet werden. Schießwütige Jägerinnen und Jäger brauchen wir genauso wenige wie Terroristen!