Neue FSME Risikogebiete in Deutschland durch Zecken auch für Hunde gefährlich?

viele zecken wie bei einer invasion in der natur auf wiese und wald sind ein gesundheitsrisiko für hunde da sie krankheiten übertragen

In Deutschland breitet sich gerade die von Zecken übertragene Hirnhaut- bzw. Gehirnentzündung (FSME) aus. Da 2020 mehr FSME-Erkrankungen als je zuvor (seit Beginn der Datenerfassung 2001) gemeldet wurden, stufte das RKI daher fünf weitere Regionen in Deutschland als Risikogebiete ein.

Doch ist das auch für unsere Hunde gefährlich?

Nun, was FSME alleine betrachtet angeht, eher weniger, da Hunde nur selten an den vom Holzbock viralen Erregern ernsthaft erkranken.

Doch es ist anzunehmen, das die vermehrte Übertragung von Krankheitserregern nicht nur auf FSME beschränkt sein wird und auch Hunde einem stärkeren Risiko ausgesetzt sind.

Deshalb ein kurzer Überblick über die Möglichen Übertragungen von Krankheitserregern.

Krankheiten die von Zecken auf Hunde übertragen werden können:

  • Babesiose
    Die von der Auwaldzecke übertragenen Krankheitserreger (Babesien) zerstören die roten Blutkörperchen. Bei einem akuten Verlauf, zeigen die erkrankten Hunde 10-21 Tage nach dem Stich durch die Zecke hohes Fieber, fressen nicht mehr und wirken lethargisch. Gefolgt von Erbrechen, Durchfall und akutem Nierenversagen. Manche Tiere zeigen einen schleichenden Krankheitsverlauf mit Fieberschüben, weshalb häufig auch von „Hundemalaria“ gesprochen wird.
  • Borreliose
    Hauptüberträger der Bakterien (Borrelien) ist der Gemeine Holzbock. Bei einigen Hunden kommt es nach Infektion zu Gelenkentzündungen, ansonsten Symptome wie Müdigkeit, Leistungsabfall, Fieber oder sogar neurologische Ausfallerscheinungen.
  • Anaplasmose
    Ebenfalls durch den Gemeinen Holzbock übertragen, greifen die einzelligen Blutparasiten die weißen Blutkörperchen an. Die Erkrankung kann sich über mehrere Jahre erstrecken und in Phasen verlaufen.
  • Frühsommer Meningoenzephalitis (FSME)
    Wie bereits anfänglich erwähnt, erkranken, im Gegensatz zum Menschen, Hunde nur selten an diesem viralen Erreger. Überträger ist der Gemeine Holzbock.
  • Ehrlichiose
    Ursprünglich in den Mittelmeerländern weit verbreitet, wurde die Ehrlichiose mittlerweile schon in Deutschland nachgewiesen. Überträger des Bakteriums Ehrlichia canis ist die Braune Hundezecke (Rhipcephalus sanguineus). Ein Krankheitsausbruch mit Fieber, Blutungen, Atemnot sowie weiteren Symptomen erfolgt zumeist 1-2 Wochen nach der Ansteckung.

Wenn der Hund krank wird oder zumindest krank wirkt, ist es natürlich empfehelnswert schnellstmöglich einen Tierarzt aufzusuchen und diesem einen (verstärkten) Zeckenbefall auch mitzuteilen. Der Tierarzt kann dann systematisch mit der Eingrenzung und Diagnose beginnen.

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